de6- Stuttgarter Fernsehturm - TV-Tower - Eröffnung und Inbetriebnahme

"Eröffnung und Inbetriebnahme Am 5. Februar 1956 eröffnete der Direktor Eberhard feierlich das Gebäude und äußerte den Wunsch, dass "der Turm[....] dazu beitragen möge, die Menschen auf der ganzen Welt näher zusammenzubringen". Für Ingenieur Fritz Leonhardt sah das Protokoll keine Rede vor, obwohl er dies ausdrücklich gewünscht hatte. Sogar sein für den Anlass reservierter Platz war besetzt, so dass er im unteren Restaurant Platz nehmen musste. Um dies auszugleichen, veranlasste der Direktor des SZR, dass Leonhardt einen gültigen Lebenslangpass für den kostenlosen Besuch des Turms erhielt. Der Turm war ab dem 7. Februar für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Eintritt betrug 1,50 Mark für Erwachsene und 70 Pfennig für Kinder. Im Eröffnungsjahr am 5. Mai besuchte der damalige Bundespräsident Theodor Heuss mit seiner Frau Elly Heuss-Knapp den Stuttgarter Fernsehturm. Nachdem die Fernsehsendung bereits vor der Eröffnung ausgestrahlt worden war, begann der UKW-Sender am 25. Mai mit der Ausstrahlung. Der damit überflüssig gewordene Sendeturm in Degerloch-Hoffeld wurde entfernt und verschrottet. Stuttgarter Fernsehturm 1961 Im Eröffnungsjahr besuchten 876.809 Menschen den Fernsehturm in Stuttgart; der Mietpreis betrug mehr als 750.000 Mark. Anstelle eines erwarteten Defizits in den ersten zehn Jahren konnte der SZR in diesem Zeitraum aufgrund der vergleichsweise stabilen Besucherzahlen auf diesem Niveau einen Mietertrag von 6,6 Mio. Mark verzeichnen. Die berechneten Einnahmen der Rundfunkgebühren mussten nicht verwendet werden, so dass der Turm praktisch bezahlt wurde. Nach mehreren Selbstmorden durch Stürze von der Aussichtsplattform wurde dort am 20. Dezember 1958 ein zusätzliches Schutzgitter installiert. Der am 19. November 1959 von der Stadt Stuttgart erstmals vergebene Paul-Bonatz-Architekturpreis wird an den Fernsehturm in der Kategorie Bauingenieurwesen vergeben. Zu den herausragenden Persönlichkeiten, die das Gebäude besuchten, gehörten die britische Königin Elisabeth II. und Prinz Philip. Am 24. Mai 1965 lud die Stadt die Monarchin und ihren Mann zu einem Empfang im Fernsehturm ein, wo sie ihre Namen in das Goldene Buch der Stadt eintrug. Die Veranstaltung wurde vom SDR mehrere Stunden lang live übertragen und von rund 500.000 Zuschauern begleitet. Am 16. Dezember 1965 wurde ein neues, leistungsfähigeres Fernsehübertragungssystem in Betrieb genommen. Damit einher ging eine Mastererhöhung von 211,96 auf 216,61 Meter. 1967 wurde im Turm ein neuer Sender für das Farbfernsehen installiert, der von Vizekanzler Willy Brandt auf der 25. Großen Deutschen Radioausstellung in Berlin über einen roten Knopf offiziell gestartet wurde. Brandschutzprobleme und fehlende Fluchtwege wurden bereits 1968 diskutiert: Am 8. Juli 1968 brach im Turmkorb des 217 Meter hohen Turms ein Feuer aus und die Löschwasserpumpen versagten. Nur weil das schwelende Feuer im Restaurant aus Sauerstoffmangel erstickt ist, ist die Katastrophe nicht eingetreten."